Nichts, also fast nichts ist schlimmer als das:
Der Mandant wird über den Tisch gezogen und um einen fünfstelligen Betrag geprellt. Das gesamte Konstrukt – eine angebliche Genossenschaftsfinanzierung zum Erwerb von Wohneigentum – hinterlässt den Eindruck, es würde sich nur um ein Schneeballsystem handeln. Um den entstandenen Schaden zu minimieren, ist schnelles anwaltliches Tätigwerden notwendig – denn wenn sich der Betrugsverdacht bewahrheitet, kann es schnell zu spät sein.
Der Mandant ist wenigstens in einem Punkt positiv gestimmt – er hat eine Rechtsschutzversicherung und bittet mich um Einholung der Deckungszusage, damit der Vorfall schnell geprüft werden kann. Das war am 7. Februar 2014.
Heute ist der 21. März. Wenigstens noch im selben Jahr 2014.
Der Versicherer verfolgte folgende Taktik:
1. superschnelle Reaktion per Fax an mich mit der Info, dass die Schadensmeldung eingegangen ist, man jedoch derzeit davon ausgeht, dass kein Versicherungsschutz bestünde, da ein Ausschluss hinsichtlich Kapitalanlagen vereinbart sei; dennoch Bitte um weitere Unterlagen, um das prüfen zu können.
2. nach Erhalt dieser Unterlagen eine lang ersehnte Reaktion per Brief (!) mit der Bitte zu prüfen, ob der Tatbestand nicht unter nachfolgend aufgeführte Klauseln fiele (??? – ich soll deren Job erledigen) sowie mit der Bitte um Angabe weiterer Informationen und Zusendung weiterer Unterlagen.
3. Nach Mitteilung, dass der Tatbestand natürlich nicht unter einen der nachfolgend aufgeführten Ausschlusstatbestände fällt sowie der Zusendung der Auskünfte und Unterlagen: Funkstille.
Wer von den Lesern hier ist denn auch bei der Auxilia versichert und hat ähnliche Erfahrungen gemacht?
Da steckst Du schon bis zum Hals in der ….. und dann kommt Dein Versicherer, Dein Retter in der Not, und ….. Dir noch auf den Kopf. Und dafür hast Du jahrelang Deine Prämien gezahlt…?
Liebe Versicherungswirtschaft. Ihr seid doch ständig auf der Suche nach neuen Produktideen, die keiner braucht, aber sich toll vermarkten lassen. Ich habe da eine phantastische Idee für Euch – wie wäre es mit:
Der Rechtsschutz-Rechtsschutzversicherung?
…einer kleinen zusätzlichen Rechtsschutzversicherung, die man bei einem völlig anderen Rechtsschutzversicherungsunternehmen abschließen kann, einzig um dann, wenn einem der eigene Rechtsschutzversicherer die Gefolgschaft versagt, diesen verklagen zu können.
Die Idee ist noch stupider, als Eure damals mit der Krankenzusatzversicherung, welche als einzige Leistung die Praxisgebühr übernahm. Und die war ja der Renner.
Irgend einer von Euch Versicherern muss doch dafür zu begeistern sein, den Kunden eine Chance geben zu können, Eure Mitbewerbern zu ohrfeigen. Los. Freiwillige vor!